Diätfutter für nierenkranke Katzen
Nierenprobleme gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Herausforderungen bei älteren Katzen. Fast jede dritte Katze über 10 Jahre leidet an einer Form der Niereninsuffizienz. Die richtige Ernährung spielt bei der Behandlung eine entscheidende Rolle. Spezielles Diätfutter für nierenkranke Katzen kann die Progression der Erkrankung verlangsamen und die Lebensqualität erheblich verbessern. In diesem ausführlichen Ratgeber erfahren Sie, warum nierenschonende Ernährung so wichtig ist und worauf Sie bei der Auswahl des richtigen Futters achten sollten.
Warum ist Diätfutter für nierenkranke Katzen so wichtig?
Gesunde Nieren erfüllen lebenswichtige Funktionen im Körper einer Katze. Sie filtern Abfallstoffe aus dem Blut, regulieren den Flüssigkeitshaushalt und halten den Elektrolythaushalt im Gleichgewicht. Bei einer Nierenerkrankung sind diese Funktionen eingeschränkt oder fallen ganz aus.
Die Ernährung mit speziellem Nierendiät-Futter verfolgt hauptsächlich diese Ziele:
- Reduzierung der Stoffwechselprodukte, die von geschädigten Nieren nicht mehr ausreichend ausgeschieden werden können
- Verlangsamung des Fortschreitens der Nierenerkrankung
- Verbesserung der Lebensqualität der Katze
- Vermeidung von Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck oder Elektrolytstörungen
Studien haben gezeigt, dass Katzen mit chronischer Niereninsuffizienz, die mit speziellem Diätfutter für Nieren ernährt werden, eine signifikant längere Lebenserwartung haben als Katzen, die normales Futter erhalten. Die richtige Ernährung kann den Krankheitsverlauf um Monate bis Jahre verzögern und Symptome deutlich lindern.
Die wichtigsten Merkmale von Nieren-Diätfutter für Katzen
Nicht jedes als „Nierenfutter“ beworbene Produkt ist wirklich für nierenkranke Katzen geeignet. Achten Sie auf folgende entscheidende Eigenschaften:
Reduzierter Phosphorgehalt
Der wohl wichtigste Aspekt bei Diätfutter für nierenkranke Katzen ist ein deutlich reduzierter Phosphorgehalt. Geschädigte Nieren können Phosphor nicht mehr effektiv ausscheiden. Ein zu hoher Phosphorspiegel im Blut beschleunigt den Nierenschaden und führt zu weiteren gesundheitlichen Problemen.
Qualitativ hochwertiges Nierendiät-Futter enthält in der Regel nicht mehr als 0,5% Phosphor in der Trockensubstanz. Im Vergleich dazu haben normale Katzenfutter oft Phosphorgehalte von 1-2%. Die phosphorarme Ernährung ist nachweislich einer der wirksamsten Ansätze, um das Fortschreiten einer Nierenerkrankung zu verlangsamen.
Modifizierter Proteingehalt
Bei Nierendiät-Futter ist nicht nur die Menge, sondern vor allem die Qualität des Proteins entscheidend. Hochwertiges Renal Katzenfutter enthält Proteine mit hoher biologischer Wertigkeit, die den Körper optimal mit essentiellen Aminosäuren versorgen, ohne zu viele stickstoffhaltige Abfallprodukte zu erzeugen.
Empfohlene Produkte zu Renal Katzenfutter
Der optimale Proteingehalt in Nierendiät-Futter ist nach wie vor Gegenstand wissenschaftlicher Diskussionen. Moderne Diätfutter setzen zunehmend auf hochwertige, leicht verdauliche Proteinquellen in moderater Menge, anstatt auf extreme Proteinreduktion, die zu Muskelabbau führen kann.
Erhöhter Energiegehalt
Nierenkranke Katzen leiden häufig unter Appetitlosigkeit und nehmen dadurch zu wenig Kalorien zu sich. Diätfutter für Nierenpatienten enthält daher meist einen erhöhten Energiegehalt, meist durch einen höheren Fettanteil. So kann die Katze auch bei kleineren Futtermengen ausreichend Energie aufnehmen und einem gefährlichen Gewichtsverlust wird vorgebeugt.
Angepasster Elektrolytgehalt
Neben Phosphor sind auch andere Elektrolyte in spezialisiertem Diätfutter für nierenkranke Katzen angepasst:
Ein reduzierter Natriumgehalt hilft, den Blutdruck zu kontrollieren, der bei Nierenpatienten oft erhöht ist. Ein erhöhter Kaliumgehalt gleicht Verluste aus, die bei Nierenerkrankungen häufig auftreten. Zudem enthalten gute Nierendiäten oft Zusätze wie Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken und die Nierenfunktion unterstützen können.
Nass- oder Trockenfutter bei Nierenerkrankungen?
Eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist für nierenkranke Katzen besonders wichtig, da sie zur Ausschwemmung von Giftstoffen beiträgt und einer Dehydrierung vorbeugt. Aus diesem Grund wird Nassfutter für die Nierendiät bei Katzen häufig bevorzugt.
Nassfutter enthält etwa 75-80% Feuchtigkeit, während Trockenfutter nur etwa 10% Wasser enthält. Durch die höhere Wasseraufnahme wird die Niere entlastet und die Ausscheidung von Abfallstoffen über den Urin gefördert.
Allerdings ist Trockenfutter für viele Katzenhalter praktischer und oft auch kostengünstiger. Wenn Ihre Katze ausschließlich Trockenfutter akzeptiert, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:
- Stellen Sie mehrere Wasserquellen in der Wohnung auf
- Verwenden Sie einen Trinkbrunnen für Katzen, der viele Tiere zum Trinken animiert
- Erwägen Sie, das Trockenfutter mit Wasser anzufeuchten
Idealerweise bieten Sie eine Kombination aus Nass- und Trockenfutter an, um die Vorteile beider Futterarten zu nutzen. Die Entscheidung sollte immer in Abstimmung mit dem Tierarzt getroffen werden und die individuellen Bedürfnisse und Vorlieben Ihrer Katze berücksichtigen.
Tipps für die Umstellung auf Nierendiät-Futter
Die Umstellung auf spezielles Diätfutter für nierenkranke Katzen kann herausfordernd sein, da diese Tiere oft unter Appetitlosigkeit leiden und zudem häufig wählerisch sind. Hier einige bewährte Strategien:
Langsame Umstellung: Mischen Sie zunächst kleine Mengen des neuen Futters unter das gewohnte Futter und steigern Sie den Anteil über 1-2 Wochen. Eine abrupte Umstellung führt häufig zur Futterverweigerung.
Warmhalten und Anrühren: Erwärmen Sie Nassfutter leicht auf Körpertemperatur, um den Geruch zu verstärken. Bei Trockenfutter kann etwas warme Brühe (ohne Salz oder Gewürze) die Akzeptanz verbessern.
Vielfalt anbieten: Probieren Sie verschiedene Sorten und Marken von Nierendiät-Futter aus. Viele Hersteller bieten spezielle Probierpakete an.
Fütterungsumgebung: Schaffen Sie eine ruhige, stressfreie Umgebung für die Fütterung. Trennen Sie mehrere Katzen während der Fütterungszeiten, damit die nierenkranke Katze in Ruhe fressen kann.
Wenn Ihre Katze das Diätfutter trotz aller Bemühungen verweigert, sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt. Möglicherweise kann eine Ergänzung mit Phosphatbindern zu normalem Futter eine Alternative darstellen. Denn etwas Nahrung ist immer besser als gar keine – Katzen, die nicht fressen, riskieren eine gefährliche Leberverfettung.
Tipps für den Alltag mit einer nierenkranken Katze
Neben der Ernährung gibt es weitere wichtige Aspekte in der Betreuung nierenkranker Katzen:
Regelmäßige tierärztliche Kontrollen: Lassen Sie die Nierenwerte Ihrer Katze regelmäßig überprüfen, um den Verlauf der Erkrankung zu überwachen und die Therapie anzupassen.
Medikamente korrekt verabreichen: Viele nierenkranke Katzen benötigen zusätzliche Medikamente wie Phosphatbinder oder Mittel gegen Bluthochdruck. Die konsequente Gabe dieser Medikamente ist essenziell.
Gewichtskontrolle: Wiegen Sie Ihre Katze regelmäßig, um Gewichtsveränderungen frühzeitig zu erkennen. Ungewollter Gewichtsverlust sollte immer tierärztlich abgeklärt werden. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Artikel Gesunde Gewichtskontrolle für Samtpfoten.
Stressreduzierung: Stress kann sich negativ auf den Krankheitsverlauf auswirken. Sorgen Sie für eine ruhige Umgebung und vermeiden Sie größere Veränderungen im Alltag.
Fazit: Diätfutter als Schlüssel zur Lebensqualität
Spezielles Diätfutter für nierenkranke Katzen ist weit mehr als nur ein teures Spezialfutter – es ist ein wesentlicher Therapiebestandteil, der nachweislich die Lebensqualität und -erwartung betroffener Tiere verbessert. Die reduzierte Phosphorzufuhr, die angepassten Protein- und Elektrolytgehalte sowie die erhöhte Energiedichte tragen dazu bei, die verbliebene Nierenfunktion zu schonen und den Krankheitsverlauf zu verlangsamen.
Auch wenn die Umstellung auf Nierendiät-Futter manchmal herausfordernd sein kann, lohnt sich die Mühe. Mit etwas Geduld, den richtigen Tricks und in Zusammenarbeit mit Ihrem Tierarzt finden Sie sicher eine Lösung, die sowohl den medizinischen Anforderungen als auch den Geschmacksvorlieben Ihrer Katze gerecht wird.
Denken Sie daran: Eine Nierenerkrankung ist zwar nicht heilbar, aber mit der richtigen Ernährung und Pflege können betroffene Katzen noch viele Monate oder sogar Jahre mit guter Lebensqualität genießen. Wenn Sie weitere Fragen zur optimalen Ernährung Ihrer Katze haben, können Sie sich auch in unserem Beitrag Gesunde Ernährung für schlanke Samtpfoten informieren.







